Feierliche Verschwisterung zwischen den SI Clubs Metz und Lauterbach-Vogelsberg
Ein Wochenende im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft führte Anfang Oktober 2025 Soroptimistinnen nach Straßburg und Metz.
Zu Beginn machte der SI Club Lauterbach-Vogelsberg Station in Straßburg, wo er vom SI-Club Straßburg herzlich empfangen wurde. Der Besuch begann nach einem interessanten Vortrag über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der französischen und deutschen Lebensart, passend mit einer besonderen Weinverkostung im historischen Gewölbekeller der Cave Historique des Hospices de Strasbourg, der sich unter dem Hôpital Civil de Strasbourg befindet.
Anschließend folgte eine Bootstour auf der Ill, bei der die Besucherinnen die Schönheit Straßburgs aus einer ganz neuen Perspektive erleben konnten. Die Fahrt führte vorbei an Fachwerkhäusern, alten Brücken und modernen Bauten des Europaviertels.
Am Abend lud der SI-Club Straßburg zu einem gemeinsamen Essen ein. Clubpräsidentin Patricia Chabas hieß die Gäste willkommen und betonte die Bedeutung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Clubs. In einer feierlichen Geste wurden Wimpel der Clubs ausgetauscht – als Zeichen der Verbundenheit und des gegenseitigen Dankes.
Die Ehrengästen Laurence Muller-Bronn, Senatorin für das Département Bas-Rhin, und Heike Thiele, Botschafterin Deutschlands beim Europarat erteilten uns die Ehre und hielten eine Rede über die Bedeutung von Frauen in der Politik. Dieser Abend voller Herzlichkeit und Austausch zwischen den Clubs bildete einen würdigen Auftakt für die kommenden Tage.
Am kommenden Vormittag besuchte der SI-Club Lauterbach das Europäische Parlament. Der Besuch des Symbols der europäischen Einheit und der Verständigung zwischen den Völkern war lohnend. So konnte man die Komplexität und die Bedeutung der politischen Entscheidungen auf europäischer Ebene besser erfassen.
Am Nachmittag erfolgte ein Ortswechsel nach Metz. Dort traf sich die Gruppe vor der Statue von General de Gaulle am Bahnhof wieder. Bei einer zweisprachigen Stadtführung durch das Kaiserviertel lernten die Gäste die Geschichte und Architektur der Stadt auf besonders anschauliche Weise kennen. Der Spaziergang endete an der Kathedrale Saint-Etienne. Sie beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Glasfenstern aus unterschiedlichen Epochen, z.B. von Marc Chagall.
Am späten Nachmittag öffnete das Maison Régionale du Souvenir seine Türen für die Clubschwestern. Besonders berührend waren die Vorträge der Ehrenkuratorin Sylvie Tersen-Zajtman, über die Ärztinnen Suzanne Noël (Gründerin von SI Frankreich) und Edith Peritz (Gründerin von SI Deutschland Club Berlin) – zwei Frauen, deren Lebenswege durch Mut, Engagement und Menschlichkeit verbunden waren. In einem anschließenden Gespräch mit François Denoncin, dem Großneffen von Suzanne Noël und einem Interview mit der Großnichte von Edith Peritz erhielten die Anwesenden einen persönlichen Einblick in die Geschichte dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten.
Am nächsten Morgen führte die Reise nach Verdun, einem Ort, der wie kaum ein anderer für die Tragödie und das Elend des Ersten Weltkriegs steht. Nach der Ankunft begrüßten die Präsidentin Celine Watin vom SI Club Metz und Vertreterinnen des Forstamts ONF die Gruppe im Wald „Le petit bois de Suzanne Noël“, wo ein Lindenbaum zu Ehren von Edith Peritz gepflanzt wurde. Ein neben dem Baum angebrachter QR-Code verweist auf die entsprechenden Informationen auf der Website von SI Deutschland.
Am Nachmittag begaben sich die Teilnehmerinnen auf eine eindrucksvolle Führung durch das Mémorial de Verdun, dessen moderne, interaktive Ausstellung das Schicksal der Soldaten auf ergreifende Weise nachzeichnet. Der Rundgang endete im Ossuarium von Douaumont, wo die Gebeine von 130.000 unbekannten Gefallenen ruhen. Der Film „Mudmen“, der dort gezeigt wurde, hinterließ tiefe Eindrücke und erinnerte daran, wie wertvoll Frieden und Verständigung sind.
Am Abend kehrte die Gruppe nach Metz zurück, wo im Hotel Mercure eine festliche Dinner-Konferenz stattfand. Als Gastrednerin sprach Evelyne Para, ehemalige Präsidentin von Soroptimist International Frankreich und Vertreterin bei der UNESCO, über die Frage, wie Frieden und Weltbürgerschaft konkret gelebt werden können.
Als Höhepunkt des Wochenendes kann die offizielle Verlinkung von Soroptimist Club Metz mit dem Soroptimist Club Lauterbach-Vogelsberg genannt werden. Die deutsch-französische Verbundenheit durch eine offizielle Verlinkung zu festigen, war ein tief empfundenes Anliegen beider Clubs. Unsere enge Freundschaft zeigt sich insbesondere auch in unseren Friedensprojekten: „Le petite bois de Suzanne Noël“ und „Nie wieder Krieg!“. Der Wunsch nach Frieden und Demokratie verbindet uns über Grenzen hinweg.
Die enge und bedeutungsvolle Beziehung drückte sich auch in den Friedensprojekten der Clubs aus. „Le petite bois de Suzanne Noël“ und „Nie wieder Krieg!“, zu deren Aktionen immer wieder eine gegenseitige Unterstützung und auch Teilnahme stattfand.
Text: Imke Grünewald