5000 Euro Spende für Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V.

Club Soroptimist-International Lauterbach-Vogelsberg (SI) übergibt Spende aus Erlösen des SI Benefiz-Adventskalenders 2019
Feuchtgebiete fallen trocken, Wälder sind kahl, der Grundwasserspiegel sinkt, Quellen und Bäche versiegen: Natur braucht Wasser! Hinter diesem schlichten Satz verbirgt sich nicht nur eine dramatische Entwicklung, sondern auch eine dringliche Forderung der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V., die sich seit vielen Jahren für die Rettung der einstmals reichen Wasservorkommen im Vogelsberg einsetzt, die die Grundlage bilden für Leben und Entwicklung von Mensch und Natur.
Hintergrund des Anliegens der Schutzgemeinschaft bildet ein Konflikt, dessen Wurzeln ins 19. Jahrhundert zurückreichen und der mit dem Bau der ersten Wasserleitung 1887 ins Rhein-Main-Gebiet seinen Anfang nahm. Eine damals geplante katastrophal hohe Wasserförderung von 120 m ³/Jahr konnte zwar verhindert werden, dennoch wurden bis ins Jahr 1985 noch 60 m³ Wasser befördert - auch entgegen erster Widerstände im Vogelsberg – was zu dauerhaften Schäden führte. Sowohl gestiegener Wasserbedarf der Ballungsgebiete als auch die Spuren des Klimawandels haben mittlerweile zu alarmierender Wasserknappheit im Vogelsberg geführt, was immer mehr Proteste hervorruft, zumal die Schäden schon lange nicht mehr zu übersehen sind.
Dabei ist die Wasserentnahme eigentlich geregelt, aber zu lange wurde nur auf den Bedarf des Rhein-Main-Gebiets geschaut. Die Schutzgemeinschaft setzt sich seit ihrer Gründung 1989 dafür ein, dass auch die Belange des Vogelsbergs gleichermaßen Beachtung finden. Ein Meilenstein der Arbeit ist daher der Kriterienkatalog, der in gemeinsamen Verhandlungen mit Ministerien, Behörden, Wasserversorgern und Umweltverbänden erarbeitet wurde und der z.B. eine umweltschonende Grundwassergewinnung und definierte Wasserstände benennt, die u.a. Biotope schützen sollen. Sogar ein Erlass des Ministeriums unterstütze diesen Kriterienkatalog, der allerdings bereits 2014 auslief und bislang noch nicht erneuert wurde. Eine regelmäßige Anpassung der Kriterien ist daher eine weitere Forderung der Schutzgemeinschaft.
In 2016 wurde ein Prozess angestoßen, der mit Hilfe von Versammlungen aller Beteiligten zu einer neuen Gesamtrichtung der Wasserversorgung führen soll. Im Zentrum der Forderungen steht die Eigenversorgung der Ballungsräume. Statt zusätzlicher Fördermengen soll die Eigenverantwortung der Ballungsgebiete bewusst gemacht, Ressourcen vor Ort genutzt, Betriebswasser- und Trinkwasser-Leitungen getrennt und ein Lastenausgleich für Entnahmegebiete vereinbart werden. Die Arbeiten an diesem Leitbild wurden 2018 als Kernaussagen formuliert und nach vielen Sitzungen in 2019 veröffentlicht. Ein wasserwirtschaftlicher Fachplan sollte bis Ende 2020 fertiggestellt sein, aber die Corona-Pandemie hat die Arbeiten daran ausgebremst. Die Schutzgemeinschaft ist aktiv im begleitenden Beirat zur Umsetzung des Leitbildes eingebunden, ausgeführt wird sie durch eine Steuerungsgruppe.
Die Lage ist in der Tat dramatisch, da das letzte Nassjahr im Jahr 2000 verzeichnet wurde. Fehlender Schnee und damit fehlende Schneeschmelze führen zu extremem Grundwassermangel, da es kaum mehr Möglichkeiten gibt, dass Wasser langsam in den Boden versickern kann. Bilder von Wüstungen im Vogelsberg mit gerissenen Böden aus dem Jahr 2018 zeichnen ein Schreckenszenario, wenn nicht mehr für den Wasserschutz getan wird. Daher ist die Öffentlichkeitsarbeit der Schutzgemeinschaft ein wichtiges Anliegen, um Verantwortliche und Bevölkerung über diese nahende, hausgemachte Katastrophe aufzuklären. Die Mahnwache am Römer vor einigen Tagen ist hier zu nennen, und auch der „Wasserlauf“, der als Staffellauf entlang der Nidda stattfinden soll und den 24 Kommunen und mehr als 30 Einzel-Personen organisieren.
„Die Arbeit wird uns nicht ausgehen!“ fasste Cécile Hahn zusammen, die zusammen mit Heiko Stock, ebenfalls im Vorstand der Schutzgemeinschaft, für ihren Vortrag zum SI Club Lauterbach-Vogelsberg gekommen waren und mit Freude den großen Spendenscheck für ihre so wichtige Arbeit entgegennahmen.

 

Foto v.l.n.r. Heiko Stock, Cécile Hahn (beide Vorstand Schutzgemeinschaft), SI Präsidentin Ute Stöppler und SI Spendenpatin Gudrun Bornkessel.

 

Foto: SI/Kirst

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