3.000 Euro Spende an TARGET e.V.

Club Soroptimist-International Lauterbach-Vogelsberg (SI) übergibt Spende aus Erlösen des SI Benefiz-Adventskalenders 2019 an Projekt gegen weibliche Genitalverstümmelung
Es war eine Premiere bei SI: Zum ersten Mal wurde eine Spende via Zoom übergeben, da Dennis Risse (Foto rechts) – aus dem Projektmanagement Rüdiger Nehbergs TARGET e.V. – nur über eine Video-Schaltung an der Club-Sitzung teilnehmen konnte. Die digitale Distanz nahm dem Inhalt des Vortrags nichts an Wirkung, denn Dennis Risse berichtete aus erster Hand über TARGETs Gynäkologie und Geburtshilfeklinik Danakil in Äthiopien, die er fünf Jahre vor Ort in Äthiopien betreut hatte.

TARGET wurde bereits im Jahr 2000 von Rüdiger Nehberg  und seiner Frau Annette Nehberg-Weber persönlich gegründet, Schwerpunkt der Organisation ist die Beendigung der Weiblichen Genitalverstümmelung. Die Strategie: mit dem Islam als starken Partner, denn die meisten der Betroffenen sind Muslimas. Von Beginn an wurde dieses Ziel nicht nur durch akute Nothilfe vor Ort, sondern vor allem durch eine gut organisierte und wohldurchdachte Kommunikations-Struktur umgesetzt, denn es gelang TARGET mit Weitsicht und Expertise, an die Wurzeln einer Tradition zu gelangen und somit einen grundlegenden Wandel anzuschieben. Vor allem in ländlichen Gebieten der betreffenden afrikanischen Staaten kann der größte Teil der Menschen nicht lesen und schreiben, so dass Tradition und Religion die Stelle von Gesetzen einnehmen. Da die Genitalverstümmelung mit vermeintlichen Vorschriften aus dem Islam „legitimiert“ wurde, setzte TARGET alles daran, mit internationalen Gelehrten einen Paradigmen-Wandel herbeizuführen, der sich bis in die Alltagswelt kleiner Dörfer ziehen soll. Im Nachgang von TARGETs Internationalen Gelehrtenkonferenz zum Thema in der Azahr zu Kairo unter der Schirmherrschaft des Großmuftis von Ägypten in 2006 war ein wichtiger erster Schritt gelungen: Ein islamisches Rechtsgutachten wurde verabschiedet, das den Brauch der weiblichen Genitalverstümmelung als nicht vereinbar mit den Lehren des Islam bestätigte. Um diese Botschaft zu verbreiten, ist TARGET mit Aufklärungskampagnen und Imamteams in verschiedenen Ländern Afrikas unterwegs. Seitdem vollzieht sich zwar ein langsamer, aber tiefgreifender kultureller Wandel überall dort, wo eine Umwertung bereits stattfindet. Als „logischen nächsten Schritt“, so Risse, startete TARGET im Jahr 2010 den Bau einer Geburtsklinik für genitalverstümmelte Frauen im Outback der Danakil Wüste Äthiopiens, wo traditonell alle Mädchen ab einem Alter von vier Wochen dieser grausamen Tradition Genitalverstümmelung unterworfen werden.
 In dieser „Oase der Hoffnung“ arbeitet qualifiziertes medizinisches Personal, darüber hinaus Gynäkolog*innen aus aller Welt für mehrwöchige Projektzeiträume, und immer wieder auch Frauenärztinnen und –ärzte aus Deutschland, da der deutsche Berufsverband der Frauenärzte „BVF“ Partner des Projektes ist. Durch einen vergleichsweise hohen medizinischen Standard und eine autarke Energie- und Wasser-Versorgung kann die Klinik tatsächlich OPs zu allen Zeiten gewährleisten. Die von Risse gezeigten Bilder offenbarten die Erleichterung, Geborgenheit und Wertschätzung, die betroffene Frauen dort erfahren, und die nicht nur von Spendengeldern, sondern auch einer großen Menge an Idealismus getragenen Projekterfolge.
Auf der ganzen Welt sind 150 Millionen Frauen von Genitalverstümmelung betroffen. Während der „Brauch“ weiter praktiziert wird, müssen die betroffenen Frauen weitestgehend stumm bleiben, da die Thematisierung der Genitalverstümmelung ein gesellschaftliches Tabu darstellt. Hier hat TARGET auch durch permanente Aufklärung zum Thema durch seine Arbeit erste nachhaltige Veränderungen in Äthiopien erwirkt. TARGETs Ziel ist es, gemeinsam mit dem Islam weibliche Genitalverstümmelung zu beenden und weltweit ein Verbot weiblicher Genitalverstümmelung zu erreichen.
SI-Präsidentin Ute Stöppler (Foto links) freute sich, dass SI Lauterbach-Vogelsberg einen wertvollen Beitrag leisten konnte. Weitere Informationen unter www.target-nehberg.de.

 

SI-Präsidentin Ute Stöppler (Foto links) freute sich, dass SI Lauterbach-Vogelsberg einen wertvollen Beitrag leisten konnte. Weitere Informationen unter www.target-nehberg.de.

 

Foto: SI/Kirst

3.000 Euro Spende an TARGET e.V.
SI_AK_Target.pdf
PDF-Dokument [113.8 KB]

Si Club Lauterbach Vogelsberg

Ihre Nachricht an uns:

praesidentin@si-club-lauterbach-vogelsberg.de

News

Zum 2. Jahrestag des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine

Druckversion | Sitemap
© Si Club Lauterbach Vogelsberg